Fachtext

Aphasie

Das Wort Aphasie kommt aus dem Griechischen und bedeutet „ohne Sprache“ und wird auf Deutsch mit „Sprachverlust“ bezeichnet.

Aphasien sind erworbene Sprachstörungen, die nach einer Schädigung der sprachdominanten Hirnhälfte auftreten.
Grund für eine Aphasie kann ein Schlaganfall sein. Aber auch eine Hirnverletzung nach einem Unfall, ein Hirntumor oder eine entzündliche Erkrankung des Hirns können zu einer Aphasie führen.
Aphasien treten in unterschiedlichen Schweregraden auf und können auch das Lesen und Schreiben betreffen. Immer jedoch behindern Aphasien die Kommunikation der betroffenen Person.

In der Aphasietherapie werden die vorhandenen Ressourcen genutzt und gestärkt und neue Strategien, um zur Sprache zu kommen, antrainiert.

Dysarthrie/Dysarthrophonie

Bei einer Dysarthrie sind die Abläufe des Sprechens (Motorik) unterschiedlich stark beeinträchtigt.

Eine Dysarthrie äussert sich durch Fehlfunktionen in der Steuerung und Ausführung der am Sprechen beteiligten Organe. Je nach Ausprägung sind auch die Atmung, die Stimmgebung und die Aussprache betroffen.
Fast immer ist die Stimme ebenfalls betroffen. Daher wird der Begriff der Dysarthrophonie einer Dysarthrie gleichgesetzt.

In der Dysarthrie-, Dysartrophonietherapie werden die motorischen und stimmlichen Funktionen trainiert und verbessert.

Dysphagie/Schluckstörung

Schwierigkeit bei der Nahrungsaufnahme bezeichnet man als Dysphagie. Je nach Störung sind Essen und/oder Trinken mehr oder weniger betroffen. Schluckstörungen treten häufig zusätzlich zu Sprach- und Sprechstörungen und nach neurologischen Erkrankungen auf. Schluckstörungen müssen behandelt werden, da das häufige „Verschlucken“ zu Schwierigkeiten in der Lunge führen kann.

In der Dysphagietherapie wird der Schluckablauf bewusst gemacht und durch spezifische Übungen wird das Schlucken trainiert und verbessert.

Stimmstörungen

Stimmstörungen können funktionelle oder organische Ursachen haben. Während sich bei den organischen Stimmstörungen anatomische Gründe finden lassen, treten funktionelle Stimmstörungen durch falschen Stimmgebrauch auf. Durch Unter-, oder Überspannung der Stimmlippen kann es zu stimmlichen Problemen kommen.
Eine Stimmstörung kann auch durch Singen, mangels richtiger Stimmtechnik, entstehen.
Hormonelle Einflüsse (häufig bei Frauen) können zu Schwierigkeiten führen, da sich die Stimme verändert und der Stimmgebrauch angepasst werden muss.

In der Stimmtherapie wird die Stimme wieder aufgebaut, so dass sie wieder besser klingt und der Umgang mit den stimmlichen Anforderungen für den Alltag geübt.

Fazialisparese

Eine Fazialisparese (Gesichtslähmung) ist eine Lähmung oder Schwächung der Gesichtsmuskulatur, die meist eine Gesichtshälfte betrifft. Grund dafür ist eine Schädigung des Gesichtsnervs oder des Hirnareals, welches die Gesichtsmuskulatur steuert. Sie tritt häufig ohne erkennbare Ursache auf. Manchmal ist sie eine Begleiterscheinung bei Aphasien, Dysarthrien/Dysarthrophonien oder Dysphagien.

Diese Parese kann das Sprechen, die Mimik, die Geschmacksempfindung und das Essen und Trinken beeinträchtigen. Mit speziellen Übungen werden die betroffenen Muskelgruppen trainiert.